Zu behaupten, ich hätte kein Problem damit, älter zu werden, wär eiskalt gelogen. Denn auch wenn ich zu allen deprimierten Ü30-Geburtstagskindern immer sage, dass “das Alter doch nur eine Zahl ist”, denke ich mir insgeheim oft “ist das wirklich so?”.
Wie ihr bestimmt mitbekommen habt, hatte ich am Mittwoch Geburtstag und ja, wie ihr der Überschrift entnehmen könnt, bin ich 24 geworden. Klar, es ist kein Alter, was einen in irgendeiner Weise beunruhigen sollte. Immerhin sind die Jahre vor den Dreißigern ja angeblich die besten. Ich genieße mein Leben im Moment in vollen Zügen – ich bin super happy und dankbar für all das was ich im Moment habe und erleben darf. Und trotzdem, ein großer Fan von meinen eigenen Geburtstagen war ich nie.
Ich erinnere mich noch ganz genau an den Tag, an dem ich 18 geworden bin. Es gibt, glaube ich, kaum eine oder einen 17-jährigen, der sich nicht auf diesen Tag freut. Endlich alleine Autofahren, endlich harten Alkohol alleine kaufen, endlich “erwachsen”. Und komischerweise wollte ich das irgendwie nie so richtig sein. Ich dachte wirklich, sobald die Uhr 00:00 anzeigt, ist meine Kindheit vorbei. Okay, die war natürlich schon vorbei, als ich zum Teenager wurde, aber es würde ab dem 23.11.2010 offiziell ernst werden. Ich trinke so gut wie keinen Alkohol, beim Autofahren bin ich viel lieber Beifahrer als selbst Fahrer (was vielleicht auch an meinen unglaublich tollen Einparkkünsten liegt) und ja, erwachsen werden wollte ich ja sowieso nicht.
Es gab also keinen besonderen Grund mich auf diesen Tag zu freuen. Wenn ich mir meinen bisherigen Text so durchlese, muss ich ehrlich sagen, dass das jetzt wahrscheinlich nicht nur für mich sondern auch für euch ziemlich deprimiert klingen mag. Ich bin ein sehr fröhlicher Mensch, der einfach zu gerne rumalbert und meistens für seine peinlichen Erlebnisse bekannt ist. Aber beim eigenen Geburtstag wird mir immer ein bisschen mulmig. Wieder ein Jahr älter. Wieder ein Jahr weniger. Ich meine, natürlich könnte ich genauso gut morgen von einem Auto überfahren werden, aber trotzdem habe ich manchmal das Gefühl, mir läuft die Zeit davon. Wenn ich zurückdenke, so ist mein 18. Geburtstag doch tatsächlich schon 6 Jahre her. Und wisst ihr, was in genau 6 Jahren ist? Mhmm.
Mein 30. Geburtstag. Sagt man nicht immer, dass man 30 sein Leben auf die Reihe bekommen haben muss? Was ist mit Kindern, Hochzeit, eigenem Haus? Schaue ich auf die letzten 6 Jahre zurück dann, ja, habe ich mich verändert. Ich habe viel dazu gelernt, habe meine erste richtige Beziehung gehabt, bin von zu Hause ausgezogen, habe meine Ausbildung abgeschlossen und einen neuen Job begonnen. Aber heißt es nicht immer umso älter man wird, desto schneller vergeht die Zeit?
Ganz egal, ob ich in den nächsten 6 Jahren das alles erreichen werde, was zählt ist doch eigentlich das Hier und Jetzt und dass ich selbst glücklich bin. Ich glaube, manchmal muss ich mich selbst einfach ein bisschen zügeln und das Augenmerk auf das legen, was eigentlich zählt. Und selbst wenn ich mit 30 immernoch nicht genau weiß, was ich eigentlich will, eines weiß ich ganz genau: So richtig Erwachsenwerden werde ich hoffentlich nie.
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Tolles outfit und toller post.
Die zeit vergeht leider wirklich schnell…